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Baumschulbetriebe des Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung

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Bundesgehölzsichtung: Prunus laurocerasus

Gesamtbewertung der gesichteten Arten/Sorten

Zeitraum: 1997 - 2001

Sorte Blattwirkung Gesamtbewertung
'Caucasica' gut x
'Cherry Brandy' sehr gut xxx
'Etna (Anbri)' ausgezeichnet xxx
'Green Survival' gut x - xx
'Herbergii' mittel x
'Leander' mittel x - xx
'Mano' sehr gut xx - xxx
'Miky' gering x
'Mischeana' sehr gut xxx
'Mount Vernon' sehr gut xx
'Otto Luyken' gut xx
'Paradise' gut xx
'Reynvaanii' mittel bis gut x
'Rotundifolia' gut x - xx
'Rudolf Billeter' gering x - xx
'Schipka Holland' mittel xx
'Schipkaensis' mittel xx - xxx
'Schipkaensis Macrophylla' gut xx - xxx
'Van Nes' sehr gut xxx
'Zabeliana' mittel xx-xxx
  • xxx = ausgezeichnete Sorte
  • xx = sehr gute Sorte
  • x = gute Sorte
  • S = Sorte für Liebhaberbereich/Spezialzwecke
  • o = entbehrliche Sorte

Zusammenfassende der Sichtungsergebnisse

Standort und Verwendungszweck bedingen die Gesamtbewertung

Das Wachstum der geprüften Pflanzen war stark vom Standort und den jeweiligen Klimabedingungen vor Ort abhängig. In geschützten Lagen war die Pflanzenentwicklung meistens gut. Winterfröste, Spätfröste mit gleichzeitiger Windeinwirkung schädigten die Pflanzen an geschützten Standorten weniger stark. Auch hat die Wuchsform einen entscheidenden Einfluss auf die Beurteilung des Verwendungswertes. Die flach wachsenden wurden kaum durch Fröste geschädigt, da sie im Sichtungssortiment windgeschützter als die aufrechten Sorten standen oder durch Schnee bedeckt weitgehend frostgeschützt waren. Die aufrecht wachsenden Sorten entwickelten sich nach einem milden Winter prächtig, jedoch war bei einigen die Blattwirkung insgesamt wenig ansprechend. Nach Abwägung dieser Eigenschaften wurde eine Gesamtbewertung vorgenommen, die wie eingangs erläutert, am jeweiligen Standort hinsichtlich Winterhärte und Wuchsform abweichen kann. 'Cherry Brandy' ,'Etna', Mano', 'Mischeana' und 'Mount Vernon' wurden als ausgezeichnete Sorte eingestuft, wobei 'Etna' und 'Mano' sich als die besten aufrecht wachsenden Sorten erwiesen. Gering auftretende Frostschäden, gute Wuchsform die dekorative Wirkung des Austriebs oder des voll entwickelten Blattes führten zu dieser Einschätzung. Die anderen Sorten wurden wegen der Frostschäden und einer wenig ansprechenden Wirkung von Austrieb und Blatt geringer bewertet.

Wuchsform, Wuchsstärke und Winterschäden nach Abschluss der Sichtung
Sorte Wuchsform Wuchsstärke Winterschäden
Caucasica aufrecht bis buschig stark mittel bis stark
Cherry Brandy sehr flach stark fehlend bis gering
Etna (Anbri) aufrecht kompakt mittelstark gering
Green Survival aufrecht bis breitbuschig sehr stark stark
Herbergii breitbuschig stark sehr gering
Leander breitbuschig stark gering
Mano breitbuschig mittelstark gering
Miky aufrecht kompakt stark gering bis mittelstark
Mischeana sehr flach sehr stark fehlend bis gering
Mount Vernon sehr flach sehr gering gering
Otto Luyken flachbuschig bis breitbuschig mittelstark mittelstark
Paradise breitbuschig stark fehlend bis gering
Reynvaanii aufrecht bis buschig sehr stark mittelstark bis stark
Rotundifolia buschig locker sehr stark stark
Rudolf Billeter buschig locker sehr stark gering bis mittelstark
Schipka Holland breitbuschig stark fehlend bis gering
Schipkaensis buschig stark fehlend bis gering
Schipkaensis Macrophylla flach bis breitbuschig stark fehlend bis gering
Van Nes breitbuschig mittelstark gering bis mittelstark
Zabeliana flach bis breitbuschig mittelstark gering

Schlussfolgerungen zu Winterschäden

Bei Prunus laurocerasus sind Wuchshöhe, Wuchsstärke und Frostschäden stark vom Standort und vom regionalen Klima abhängig. In Norddeutschland war die Pflanzenentwicklung in allen Prüfjahren deutlich besser als an den süddeutschen Standorten. Je nach Standort wurde die doppelte bis dreifache Wuchshöhe erreicht. In Süddeutschland war die Pflanzenentwicklung in milden Wintern sehr gut. Strenge Winterfröste und insbesondere mittelschwere Spätfröste mit Temperaturen im Spätwinter und zeitigen Frühjahr um -5 °C schädigten dann aber auch gut entwickelte Pflanzen an diesen Standorten stark. Flach wachsende und in einer Gruppe stehende, windgeschützte Pflanzen wurden nicht oder nur gering durch Spätfröste geschädigt. Auffallend war bei Randpflanzen eine starke Verbräunung der Blätter oder auch ganzer Triebe, was neben der Frosteinwirkung auch auf eine intensive Sonneneinstrahlung zurückgeführt wird (Frosttrocknis). Windgeschützte Standorte begünstigten an allen Standorten die Pflanzenentwicklung. Frostschäden traten dann kaum auf. Folglich müssen die Angaben zur Wuchshöhe und zu Frostschäden stets in enger Beziehung zum jeweiligen Standort mit den dort im Kleinklima vorherrschenden Witterungsbedingungen gesehen werden.

 


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