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Baumschulbetriebe des Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung

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Bundesgehölzsichtung: Cotoneaster

Gesamtbewertung der gesichteten Arten/Sorten (Beschreibung nur der marktgängigen Sorten)

Zeitraum: 1981 - 1986

Cardinal s

Mittel – bis starkwachsende Sorte mit überhängenden bis liegenden Zweigen. Die Belaubung bleibt auch im Winter gut erhalten. Im Herbst vereinzelt rotfärbend. Die dunkelroten Beeren und der gering bis höchstens mittelstarke Fruchtbehang ergeben nur eine mäßige dekorative Wirkung. Die Frosthärte kann als ausreichend bezeichnet werden. Die Sorte, die den Boden nicht immer ausreichend deckt, so daß Unkraut hochkommt, ist aufgrund ihrer Wuchseigenschaften aber für den Anbau auf kleineren Flächen zu Liebhaber- oder Spezialzwecken geeignet.
Die Sorte wurde aus einer Absaat mit C. waterii 'Pendulus' in der Baumschule Christian May, Merzig/Saar, gefunden und von dieser 1972 in den Handel gegeben.

Cochleatus x (synonym: C. microphyllus melanotrichus Hort: (non Hand.-Mazz.), C. melanotricha (Hort.))

Mittelstark- bis starkwachsende Sorte mit überhängenden Zweigen. Der Laubbehang im Winter ist im allgemeinen gut, nur vereinzelt im Herbst rotfärbend. Das ältere Holz neigt zum Verkahlen. Der Ansatz der tiefdunkelroten Früchte bleibt meist gering, und ihre dekorative Wirkung ist unbedeutend. Die Frosthärte ist noch ausreichend. Die Sorte ist aufgrund ihrer Wuchsform zur Trogbepflanzung und für Steingärten geeignet.

Coral Beauty xxx

Starkwachsende Sorte mit bogig überhängenden Zweigen, die sich später legen. Die Belaubung bleibt im Winter gut erhalten. Der mittelstarke bis starke Behang mit leuchtendroten Früchten gibt der Sorte eine gute dekorative Wirkung. Die Frosthärte ist groß. Die Sorte, die den Boden schnell und dicht deckt, ist in Verbindung mit ihrer dekorativen Wirkung nicht nur für die großflächige Bodendeckung bestens geeignet, sondern auch für die Verwendung an Trockenmauern und Terrassen sowie für Steingärten und die Grabbepflanzung zu empfehlen.

Eichholz xxx

Mittel- bis starkwachsende Sorte mit meist liegenden, kriechenden Zweigen, die nur vereinzelt etwas überhängen. Die Belaubung bleibt auch im Winter gut erhalten. Die tiefdunkelroten Früchte, die in der Regel nur in geringer Menge angesetzt werden, haben keine besondere dekorative Wirkung. Die Frosthärte ist sehr gut. Sie Sorte ist aufgrund ihres flachen und sehr dichten Wuchses, der schon nach wenigen Jahren kein Unkraut mehr durchläßt, insbesondere für die großflächige Bodendeckung geeignet. Es sollte aber vermieden werden, die Sorte im Wurzelbereich von Bäumen zu pflanzen.
Die Sorte ist vermutlich aus einer Kreuzung zwischen C. dammeri x C. microphylla entstanden. Sie wurde 1965 von H. Simon in den Handel gegeben.

Jürgl xxx (synonym: Cotoneaster-congestus-Hybride 'Jürgl')

Von dieser Sorte, die aus einer Spontankreuzung mit C. rotundifolia entstanden sein soll und die 1950 von K.H. Jürgl entdeckt und in den Handel gegeben wurde, findet man heute in den Baumschulen vorwiegend 2 Klone, die sich morphologisch geringfügig unterscheiden. Die in die Sichtung einbezogenen Herkünfte 'Jürgl 1' (Jürgl) und 'Jürgl 2' (Kordes) unterscheiden sich in der Wuchshöhe und in der Blattfarbe. 'Jürgl. 1' erwies sich als etwas niedriger bleibend sowie mit hellerem, mehr glänzendem Laub.
Im übrigen stark- und schnellwachsende Sorte mit leicht bogig überhängenden bis liegenden Zweigen. Die Belaubung bleibt auch im Winter gut erhalten. Vereinzelt kommt Herbstverfärbung vor. Der Ansatz der leuchtendroten Früchte, der gut bis sehr gut sein kann, zeigt eine große dekorative Wirkung. Die Frosthärte ist groß. Die Sorte, die aufgrund ihres starken und dichten Wuchses den Boden schnell und gut deckt, ist insbesondere als Bodendecker für größere Flächen zu empfehlen. Ihre dekorative Wirkung macht sie aber auch zur Begrünung von Mauern und Treppen gut geeignet.

Major x (synonym: C. dammeri 'Radicans' Hort. (non Schneid.))

Nur mittelstarkwachsende Sorte mit vorwiegend liegenden Zweigen: Der Behang mit Blättern im Winter ist gut, vereinzelt tritt Herbstverfärbung auf. Die dunkelroten Früchte werden meist nur in geringer Menge angesetzt und zeigen kaum dekorative Wirkung. Die Frosthärte ist im allgemeinen gut. Die Sorte, die den Boden vergleichsweise langsam deckt, so daß in den ersten Jahren das Unkraut stärker durchwachsen kann, ist aber aufgrund ihres sehr flachen Wuchses zur Bedeckung kleinerer Flächen, z. B. Grabstellen, gut geeignet. Die im Handel befindlichen Herkünfte sind von unterschiedlicher Qualität und neigen teilweise zu stärkerer Bügelbildung. Die oftmals unter der Bezeichnung C. dammeri 'Radicans' angebotene Sorte hat mit der botanischen Art Cotoneaster dammeri var. radicans dammeri ex Schneid. nichts zu tun.

Skogholm xx (synonym: 'Skogsholm', 'Skogsholmen')

Starkwachsend mit bogig überhängenden bis liegenden Zweigen. Der Behang mit Blättern im Winter befriedigt. Vereinzelt tritt Herbstverfärbung auf. Der Fruchtansatz bleibt in der Regel gering. Steht die Sorte in Monokultur, werden überhaupt keine Früchte angesetzt. Steht sie aber mit einer geeigneten Befruchtersorte zusammen, setzt sie leuchtendrote Früchte an. Die Frosthärte ist im allgemeinen gut. Die Sorte ist zur Begrünung von Böschungen und Mauerkronen sowie als Spalier an Mauern und Wänden sehr gut geeignet.
Die Sorte, die bereits 1941 durch O. Göranson selektiert wurde, ist um 1950 durch das Skogsholmens Plantskolor, Hinkby / Schweden, in den Handel gegeben worden. Die heute im Handel befindlichen Klone lassen z. T. gewisse morphologische Abweichungen von der Ursprungssorte wie z. B. etwas niedrigerer Wuchs und stärker glänzende Blätter erkennen.

Parkteppich x

Starkwüchsige Sorte mit überhängenden bis liegenden Zweigen. Die Belaubung bleibt auch im Winter meist gut erhalten. Im Herbst vereinzelt rotfärbend. Der Besatz mit dunkelroten Früchten bleibt sehr gering bis gering und ist im Hinblick auf eine dekorative Wirkung ohne Bedeutung. Die Frosthärte ist im allgemeinen gut. Die Sorte, die infolge des nicht so dichten Wuchses Unkraut hochkommen läßt und daher pflegeaufwendig ist, eignet sich gut zur Begrünung von Mauerkronen und zur Anpflanzung unter Strauch- und Baumpartien. Die Sorte wurde 1957 von J. Hachmann, Barmstedt, in den Handel gegeben.

Repens x (syonym. C. salicifolia 'Repens', 'Avondrood': 'Dortmund')

Mittel- bis starkwachsende Sorte mit bogig überhängenden bis liegenden Zweigen, die zur Bügelbildung neigen. Die Belaubung bleibt auch im Winter meist gut, vereinzelt im Herbst rotfärbend. Der Fruchtbehang ist in der Regel gering bis mittelstark, wobei die dekorative Wirkung der dunkelroten Früchte befriedigt. Unter schützender Schneedecke ist die Frosthärte gut, ansonsten können stärkere Frostschäden auftreten. Als flächiger Bodendecker ist die Sorte wegen des nicht sehr dichten Wuchses und des dadurch bedingten Pflegeaufwandes weniger zu empfehlen. Sie ist aber zur Begrünung von Mauerkronen sowie von Partien unter Baum- und Strauchgruppen gut geeignet, desgleichen für die Verwendung in Steingärten.
Die Sorte wurde von Haalboom, Niederlande, in einer Absaat von C. salicifolius floccosus gefunden und 1948 in den Handel gegeben.

Cotoneaster horizontalis Hort. (non Decne.) xx

Die Art, die ihre Heimat in West-China hat, ist seit langem im Handel. Sie wird oft durch Sämlinge vermehrt und die reine Art ist nur noch selten im Handel zu finden. Auch bei der in die Sichtungsprüfung einbezogenen Herkunft Eberts handelt es sich um einen verklonten Sämling, der sich von der reinen Art insbesondere durch seinen höheren Wuchs und die rundlichen Blätter mit leicht gewelltem Rand unterscheidet. Letzteres läßt auf eine Einkreuzung mit C. praecox schließen.
Der geprüfte Klon zeigt einen mittelstarken bis starken Wuchs mit bogig überhängenden Zweigen. Die sommergrünen Blätter verfärben im Herbst orange bis rot. Der Besatz mit Früchten ist im allgemeinen gut und die dekorative Wirkung trotz der bräunlichroten Früchte befriedigend. Die Frosthärte ist groß. Der Klon ist wegen seiner mehr strauchartigen Wuchsform weniger als Bodendecker geeignet, doch durchaus sehr gut zur Begrünung von Mauerkronen und als Spalier an Mauern und Wänden zu verwenden, desgleichen zur Einzelstellung in Trögen und Steingärten.

Contoneaster praecox (Bois et Berthault) Vilmorin- Andrieux xx

(synonym: C. adpressus var. praecox (vilm.) Bois et Berth; C. Nan Shan; C. nanshuanica; C. nanschuanicus)

Diese aus West-China kommende Art hat einen starken bizarren Wuchs mit aufrechtwachsenden bis weitbogig überhängenden Zweigen. Die sommergrünen, am Rand stark gewellten Blätter färben im Herbst rot. Die relativ großen Früchte sind nicht so sehr zahlreich, färben aber bereits im August tiefdunkelrot und bilden dann einen guten Kontrast zu dem glänzend grünen Blatt. Die Früchte fallen aber bereits im September schon wieder ab. Die Frosthärte ist sehr gut bis gut. Kein Bodendecker für flächige Bepflanzung, aber durchaus gut geeignet zur Einzelstellung in Trögen oder Steingärten sowie zur Begrünung von Mauerkronen.

De Boer xxx (synonym: De Boer)

Die 1950 in den Niederlanden durch Jan Boer herausgebrachte Selektion entspricht weitgehend der Art, wächst aber insgesamt etwas weniger bizarr und stark, auch bleibt sie niedriger. Die Blattränder sind nicht ganz so stark gewellt und die Fruchtfärbung setzt etwas später ein. Doch ist der Fruchtansatz deutlich stärker als bei der Art, und die noch größeren Früchte bleiben länger an den Zweigen haften, wodurch die dekorative Wirkung erheblich verbessert wird. Die Frosthärte ist ebenfalls sehr gut. Verwendungsmöglichkeit wir bei der Art angegeben.

  • xxx = ausgezeichnete Sorte
  • xx = sehr gute Sorte
  • x = gute Sorte
  • S = Sorte für Liebhaberbereich/Spezialzweck
  • o = entbehrliche Sorte

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